Lifefolio V3.7/2024

Kulturelle Dimensionen der Vielfalt

Geisel der Annahme (Nomen Est Omen*)

Diese einer dedizierten Statusaufklärung bedürftigen Frage der "Hyperlegitimität" beleuchtete die ganze kulturelle Dimension des zu lösenden Rätsels, denn ein Status lässt sich nur im Verhältnis zu einem Rechtssystem definieren, das wiederum in einer Problematik des (vergleichenden) internationalen Rechts eingebettet ist, was ohnehin die Frage der Interpretation bzw. der Wahrnehmung aufwirft…die weiters, in meinem Fall, traumatisch bedingt ist!

Als unvorhergesehene bzw. -sehbare diplomatische Vertretung meiner kontingenten Jenseitigkeit, festgefahren an der Schnittstelle aller Täuschungen, sah ich mich nun herausgefordert, eine unmögliche Konfiguration zu rechtfertigen: geboren in Deutschland, in einem sowjetischen Sektor, den es nicht mehr gab (Berlin-Köpenick); von Eltern deutscher Abstammung (wobei der unbekannte Vater in meiner Vorstellung inzwischen zu dem Gespenst von Berlin-Adlershof mutiert war); Trägerin eines typisch deutschen vollen Namens (bestehend aus einem verweiblichten prophetischen Vornamen, und einem Familiennamen, der als Siegel nicht nur meinen Geburtsort ["BERliNer staDT"] kennzeichnet, sondern phonetisch auch einen männlichen Vornamen bildet); französische Staatsbürgerin durch die Mutter, die nach ihrer Ankunft in Frankreich naturalisiert wurde, infolge ihrer zweiten Eheschliessung mit einem Franzosen kabylischer Herkunft; dieser Stiefvater, der mich adoptiert hatte, als ich 6 Jahre alt war, durch ein ostdeutsches Gesetz, das nirgendwo anders Gültigkeit besass, und den ich bis zu meinem 14. Lebensjahr für meinen biologischen Vater hielt. Am Scheideweg zwischen vier kognitiven Fronten, die sich einen beispiellosen psychischen Konflikt lieferten, hatte sich das Viermächteabkommen in einen unheimlichen "Nikita- (Chruschtschow-)Effekt" desintegriert. Womöglich der Grund, weshalb die Verwaltung mich regelmässig über die Entwicklung meines Zivilstandes anschrieb. Der perfekte Super-GAU.

Als ich die Dokumente zusammensuchte, die zur Eröffnung von Leistungsansprüchen verlangt wurden, zu einem Zeitpunkt, in dem ich ohne es zu wissen in einem Zustand der traumatischen Levitation um die somatische Druckstelle des desintegrierten harten Kerns herum gravitierte, wurde mir das unheimlich herausragende an dieser Konfiguration bewusst: ein gewisses audiovisuelles "RGB-Artefakt", das allem, womit ich mich geistig beschäftigte, unglaubliche Tiefe verlieh. Was mich vor allem an diesem wissenschafenden Phänomen störte, war die damit einhergehende Ko-Inzidenz, die auf eine prämeditierte Kausalität hindeutete. Insofern als ich nicht zu denen gehöre, die sich mit ersten Eindrücken abfinden, sondern eher zu jenen, die sich im "weder-noch-ganz-im-Gegenteil-Modus" aus genau solchen vorhersehbaren Wahrnehmungssackgassen heraus profilieren, sah ich keinen anderen Ausweg als diesen zurückzuverfolgenden Leitfaden, jetzt wo ich dessen äusserste Grenze erreicht hatte.

Glücklicherweise stellte sich dieser Zustand als das Ergebnis einer verfrühten bzw. frühgeburtsbedingten Durcharbeitung des Traumatischen heraus, obwohl ich noch nicht ahnte, das ich genau das würde beweisen müssen. Als hätte ich seit dem Leib der Mutter am Hyper-Rätsel der logischen Zeit richtig geraten: (zu)hören, (zu)sehen, deuten, entscheiden; ich sehe etwas, was Du nicht siehst. Nun stand fest, dass es eindeutig der daraus resultierende multidisziplinäre bzw. akademische Synkretismus war, der mir Herz und Seele so lange belagert hatte, um mir schliesslich in München, entgegen allen Erwartungen, die Pforten der Wahrnehmung zu öffnen. In der Werkzeugkiste, die sich anlässlich dieses Übergangs von einem Zustand in einen anderen in eine Zauberformel verflüssigt hatte, war es nun die Erfassung der interkuturellen Problematik durch die Linse der "lokalisierenden Internationalisierung", die es mir erlaubte, die Störfaktoren bzw. Knotenpunkte mit so viel Einsicht zu isolieren.

In dem Kontext der sektiererischen kreuz-und-quer-Vermehrung, in dem sich die sozialen Netzwerke ab 2004 ausbreiteten, als ich selbst in die Geysir-Phase einer endlich definierten Hyper[a]mnesie gleitete, steuerte ich reflexartig - bzw. in vorbewusstem Gegensatz - daraufhin, das Urheberrechtsprinzip durch die Modellierung meiner eigenen autobiografischen Fallstudie zu fördern. Obwohl mir klar war, inwiefern Wissenschaft ohne Gewissen die Seele ins Verderben führt, musste ich noch herausfinden, wovon genau der Katapult-Effekt von 2000 die Wiederkehr des Verdrängten war.

Zurück zu unserem kulturellen, religiösen, ödipalen…Sündenbock. So wie ich entlang meiner eigenen Gedächtnis-Leitplanke das grosse Ganze psychoanalytisch umprogrammierte, in der Rolle der Viertbeobachterin, die den Schlüssel zur Wahrnehmungspforte in eine andere Welt besitzt, wurde mir das volle Ausmass der phobish-projektiven Macht bewusst (definiert als ein Zustand jenseits der Angst), die mich früher - d.h. vor meinem Jahr-2000-Problem - als verursachende bzw. innewohnende Entität so zielstrebig auf dieses enigmatische Portal steuerte, als um sicherzustellen, dass ich tatsächlich - die Einladung annehmend - da durchknallen würde. Durch multidimensionale Trennung aller Einzelteile des ganzen Raumzeitgefüges gelang es mir schliesslich, meinen Werdegang in der Form eines Programms von Raumzeitmatrizen zu rekonstruieren, die ich durch multiplen Abgleich von Doppelblindprüfungen dazu benutzte, jene Überlagerung von Gerüchten zu entflechten, in die ein omnipotenter Cyber-Sektarismus erfolglos versuchte, mich als leichte Beute einzusperren. Bewaffnet mit einem zu einer Zeitmaschine umkonfigurierten PC erwies sich diese Abwehrstrategie so effizient, dass die Schuldenfalle auf diejenigen zuschnappte, die sich ins Spiel drängten.

Als "natural born exit counselor", d.h. als Beraterin in Sachen "Ausstieg aus der ewigen Pickelkrise", die sich seit der Geburt phobish-stereoptisch damit motivierte, Zweifel in "Gewissheit-dass-es-nicht-besser-geht" zu verwandeln, musste ich leider immer wieder bedauern, wie rückschrittlich die Menschheit mit sich selbst umgeht, im Verhältnis zu dem, wozu der Stand unseres Wissens uns eigentlich ermächtigen sollte. Aufgerüstet durch eine Problemauflösungsformel, die direkt aus der ordnungsgemässen Entflechtung meiner stereoptischen Schablone abgeleitet war, wurde mir allmählich klar, dass es sich dabei um viel mehr als um einen Schlüssel handelte, bis schliesslich ein konzeptuelles Esperanto aus der ganzen Angelegenheit entsprang, bzw. ein Heiliger Gral, der niemandem blind anvertraut werden sollte. Da nun über die Wissenschaftlichkeit meines Ansatzes kein Zweifel mehr bestand, galt es den gesichterten Zugriff auf diese Konzeptformel der "kybernethischen" Art zu organisieren: Die Erfahrungsmatrize stand bereit zur Publizierung.

*This is not America, Pat Metheny Group & David Bowie, 1985:

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